Wie wohl alle wissen, ist die kleine Insel Zypern in zwei Teile geteilt: Türkisch Zypern (oder Nordzypern) und die Republik Zypern. Das ist uns aber in diesem Beitrag einfach mal schnuppe, weshalb wir beide Teile in nur einem Beitrag zusammenfassen. Das wird wohl alle Inselbewohner nerven, aber uns im Gegenzug hat es genervt, dass eine so kleine Insel so zerstritten sein kann. Zypern war für uns ja von Anfang an eher eine Notlösung, da wir eigentlich mit dem Schiff vom Libanon aus direkt in die Türkei fahren wollten. Dieses fährt aber leider nur im Sommer und den Bus durch Syrien zu nehmen, war uns angesichts der politischen Situation ein bisschen zu gefährlich. Also mussten wir wohl oder übel nochmals ins Flugzeug steigen und der kürzeste und billigste Flug war nach Larnaca. Dort angekommen erkundigten wir uns dann, wie wir am besten nach Kyrenia in Nordzypern gelangen, weil wir von dort die Fähre in die Türkei nehmen wollten. Leider mussten wir aber schon am Flughafen zum ersten Mal feststellen, dass für die (Süd)Zyprioten der andere Teil der Insel schlicht nicht existiert (auch auf Karten sucht man ihn vergeblich). Auf den Bus Richtung Hauptstadt Nikosia schafften wir es natürlich trotzdem, doch dort änderte sich nichts an den gegenseitigen Feindseligkeiten. Du kannst in Nikosia zweihundert Meter von der Grenze, die durch die Mitte der Stadt geht, entfernt sein, nach dem Weg fragen und jeder einzelne Zypriot wird dir NICHT den Weg weisen. „The border? Oh sorry, i don’t know“ – selbst wenn sie ihr ganzes Leben in Nikosia verbracht haben. Zum Glück gab es dann in der Mitte der Grenze, genau zwischen Nord- und Südzypern (faktisch also im Niemandsland), ein besetztes Haus, dessen Bewohner sich gegen die verzwickte Situation wehren. Danach fühlten wir uns wenigstens nicht mehr ganz so alleine. Ansonsten ist Nikosia eine süsse Stadt mit vielen Cafés, Museen und kleinen Gässchen. Der türkische Teil der Stadt unterscheidet sich eigentlich nur insofern von der anderen Seite, als dort noch ein paar Moscheen mehr stehen. Wir blieben aber nur ein paar Stunden dort, weil wir direkt nach Kyrenia (auch Girne genannt) wollten. Dabei handelt es sich um ein kleines Küstenstädtchen mit einem herzigen, kleinen Hafen und einer schönen Altstadt. Dort blieben wir dann ein paar Tage, genossen das ruhige Leben am Meer, die Strände (zum Baden war es leider noch zu kalt) und die türkische Küche, bevor wir dann mit der Fähre nach Tasucu auf dem türksichen Festland übersetzten. Wir haben also das Beste aus unserer Zeit auf Zypern gemacht. Wie so viel Hass auf einer so kleinen Insel existieren kann, bleibt uns aber ein Rätsel …
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Der Hafen von Kyrenia
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Squat auf der Grenze
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Türkisches Nikosia
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Zypriotisches Nikosia
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Man beachte das Tag!
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Mittelmeer und Sonne
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Stuhl und Boote
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Türkische Präsenz
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Blick auf die Grenze
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Schattenspiel und Lichtreflekt
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Fähre in die Türkei
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Gässchen in Kyrenia